Wir sind heute morgen knapp nach Sonnenaufgang ALLE auf dem höchsten Punkt Afrikas gestanden!
Aber bis hierhin war es ein hartes Stück Arbeit….
Nach einem kräftigenden Abendessen mit Suppe und Spaghetti von unserem Koch Juma sind wir alle in unsere Schlafsäcke verschwunden, da wir ja um 23 Uhr bereits wieder aufstehen mussten.
Nachdem wir alles gepackt hatten (wir steigen ja nicht mehr zu unserem Lager am Kibo Sattel ab, sondern überschreiten den Kili nach Süden) und uns noch mit einem Tee gestärkt hatten, ging es um knapp nach Mitternacht los. Dick eingepackt in Annoraks, Skihandschuhe, Überhosen, Mützen und Stirnlampen machten wir uns auf den steilen Aufstieg.
Der Weg von der School Hut zum Kraterrand führt zunächst durch felsiges Gelände und anschließend in unendlichem Zick-zack steil hinauf zum Gilman‘ s Point. Wir sind in einem gleichmäßigen Schritt Höhenmeter um Höhenmeter aufgestiegen. Waren die Temperaturen anfangs noch recht angenehm, kam bald ein eiskalter Wind auf und wir waren um jede Kleidungsschicht froh.
Nach etwa 3 Stunden kreuzt eine weitere Aufstiegsroute von der Kibo Hut unseren Weg und wir können einige Lichtpunkte von anderen Gruppen steil über uns am Weg ausmachen.
Wir kämpfen uns weiter aufwärts, begleitet vom schönen Singen unserer Guides. Wie sie dazu Luft finden bleibt uns ein Rätsel.
Endlich, um knapp vor 6 Uhr klettern wir die letzten Felsen zum Gilmans Point hinauf. Am Horizont beginnt es langsam zu leuchten. Oben erwartet uns ein erstes Schild, gilt doch dieser Punkt bereits als Gipfelsieg. Ausserdem erwarten uns einige andere Gipfelaspiranten, die hier ebenfalls eine Rast einlegen.
Wir halten uns aber nicht lange auf, da es ohne Sonne und mit Wind recht ungemütlich ist, sondern machen uns auf den Weg zum Stella Point und zum Uhuru Peak. Die kurze Strecke zum Stella Point ist rasch geschafft, die Blicke auf den schneebedeckten Krater bei aufgehender Sonne atemberaubend.
Dort angekommen erwartet uns aber statt einer gemütlichen Rast in der Morgensonne ein extrem starker Wind, der uns auf dem ganzen Weg zum Uhuru Peak begleitet. Die letzten Meter zum Gipfel müssen wir auf hartem Schnee gehen, eine schmale ausgetretene Spur neben hartgefrorenem Büsereis führt zum Gipfel. Hier erleben wir zum ersten Mal die Massen am Kilimanjaro. Langsam ’stauen‘ wir die ausgetretene Spur hinauf, teilweise blasen uns die Böen fast um. Der Weg zieht sich endlos lange dahin.
Aber endlich erreichen wir den höchsten Punkt Afrikas. Die vielen anderen Gipfelsieger und der starke Wind tun allerdings ihres dazu, dass wir nach einer ersten Gratulation und ein paar Gipfelfotos rasch den Abstieg antreten.
Zurück zum Stella Point und den steilen Schotterweg abwärts in Richtung Barafu Camp. Hier kommen uns noch viele weitere Trekker entgegen. Uns wird heute so richtig bewusst, wie einsam wir die letzten Tage verbracht haben.
och eine letzte Rast im riesigen Barafu Lager, ein Blick zurück auf die verschneite Südseite des Kilimanjaro und dann verlassen wir auch schon die Vulkanwüste und steigen zum Millennium Camp ab. Die immer dicker werdende Luft lässt uns aufatmen und die Kleiderschichten werden nach und nach weniger.
Morgen haben wir noch einen recht langen Abstieg zum Mweka Gate vor uns, bevor wir im Hotel eine wohlverdiente Dusche genießen und mit einem Bier (bzw. Saft für unsere Liz) auf unseren tollen Gipfelsieg anstossen werden.