Markus Amon, Georg Leithner und Hannes Gröbner beim Abflug in München
Endlich ist es soweit! Alle Vorbereitungen in den letzten Monaten, Wochen und Tagen, das gesamte Konditionstraining, dass sich über ein Jahr hingezogen hat, die unzählige Verabschiedungen und Glückwünsche von allen Seiten in den letzten Tagen, Alles ist nun erledigt und wir können endlich starten – die Warterei hat ein Ende und nun wird es endlich ernst!
Am Nachmittag werde ich am Münchner Flughafen meine 2 langjährigen Expeditionskollegen Markus Amon und Georg Leithner treffen. Bei unserem Zwischenaufenthalt in Istanbul die vierte im Bunde, Noemi Beuret die ab Zürich fliegen wird, dann sind wir vollzählig und in den kommenden 9 Wochen auf engstem Raum zusammen und auch in den Mühen und Strapazen unsere Expedition auf den Mt. Everest verbunden.
Morgen vormittag (Ortszeit) werden wir in Kathmandu landen, dann gehen erstmal die Vorbereitungen weiter: Permits, also Besteigungsbewilligungen checken, dies und jenes noch organisieren, letzte kleinere Einkäufe tätigen… und uns natürlich auch an das nepalesische Leben wieder gewönnen.
Dann geht es bald weiter, am Freitag starten wir in unseren fast 4-wöchigen Anmarsch in das Basislager auf der nepalesischen Südseite des Mt. Everest.
4 Wochen Anmarsch? Ja, wir haben unsere Expedition etwas anders geplant, als es heutzutage gang und gebe ist: 4 Wochen Anmarsch durch das nach wie vor abgeschiedene Rolwaling Tal, mit mehreren kleineren Gipfeln und einem 6000er, mit der Überschreitung des anspruchsvollen Trashi Lapcha Pass, das alles zur optimalen Höhenakklimatisierung.
Denn wir möchten im Basislager ankommen und, anders als die meisten Expeditionen, nicht erst dann anfangen zu akklimatisieren und tage- bzw. teilweise wochenlang im Basislager Däumchen drehen… wir wollen dann so zügig wie möglich in Richtung Gipfel aufsteigen.
Deshalb fliegen wir nicht nach Lukla und erreichen innerhalb von 7-8 Tagen das Basislager, wir haben den etwas anspruchsvolleren aber für uns auch ehrlicheren Weg eines langen Anmarsches gewählt.
Genauso wie wir bei der Besteigung selbst auf die Hilfe von Hochträgern und auf Flaschensauerstoff verzichten möchten…
Die Teilnehmer mit Ihrem Gepäck am Münchner Flughafen
Leicht haben wir es uns nicht gemacht, aber unsere letzten Expeditionen, z.B. auf den Manaslu (8163m) im Jahre 2013 haben uns gezeigt, dass es für uns nicht nur machbar sondern auch viel erfüllender ist, den Berg anhand unserer eigenen Kräfte zu besteigen.
Wir wollen uns langsam, demütig und ehrlich dem Berg nähern, auf das Er uns auch – sofern alle Bedingungen uns entgegen kommen – auch auf seinen Gipfel empfängt. Oder sollte ich von „Ihr“, der Mutter-Göttin der Erde sprechen wie die Tibeter („Qomolangma“) und auch Sherpa den Berg nennen, bzw. Sagramatha, wie der Berg heutzutage offiziell in Nepal genannt wird…
Eine Frage die mich in den kommenden Wochen begleiten wird. Der Anmarsch wird lang und viel Zeit zum meditieren und sinnieren bieten.
Wir planen das Basislager gegen Ende April zu erreichen und ein erster Gipfelgang wäre um den 20. Mai geplant, +/- ein paar Tage, je nachdem wie uns das Wetter im Himalaya gesinnt ist.
Hier wird es regelmäßig Bilder und Erzählungen geben, wir freuen uns wenn Ihr uns auf dieser langen und aussergewöhnlichen Expedition begleitet.