Heute Vormittag hat sich unser Team halbiert! Wie schon gestern angekündigt sind Noemi und Georg heute abgestiegen bzw. haben die Expedition abgebrochen. Für beide war aus verschiendesten Gründen an eine weitere Besteigung des Everest nicht zu denken. Sowohl körperlich wie auch psychisch haben Sie sich nicht über die kommenden Strapazen hinaus gesehen. Man kann dies nur akzeptieren: Um den höchsten Berg der Welt zu besteigen muss einfach alles zusammenpassen, die Strapazen die nun auf Markus und mich zukommen sind enorm: die Höhe, die Anstrengung, die Kälte… da muss der Geist 100%ig fokussiert sein und mit dem Körper in Einklang sein. Das hat nichts mit Vorbereitung – konditionell oder psychologisch – zu tun, sondern viel mehr mit tag-täglichen „Kleinigkeiten“ die im Laufe unserer langen und nicht ganz einfachen Anreise bis hier ins Basislager zusammengekommen sind…
Markus und ich, sowie unser nepalesisches Team haben das Basislager nun fertig aufgebaut. Seit heute ist die Küche eingerichtet, das Klozelt steht und unser Aufenthaltszelt ist nun voll eingerichtet, mit Tisch und Stühlen, Kommunikationszentrale und alles weitere was wir in den kommenden Wochen hier benötigen werden. Dieser Komfort ist für uns sehr wichtig, da das Basislager für die kommenden 5 Wochen unser „Zuhause“ sein wird, wo wir uns erholen möchten und neue Kraft schöpfen müssen.
Heute Nachmittag habe ich noch eine längere Runde durch das Basislager gedreht, mit Besuch bei den „Icefall Doctors“, die den Khumbu Eisfall versichern, um Infos aus erster Hand über den Zustand des berüchtigten Eisfalls, den wir am Freitag passieren möchten, zu bekommen. Auch habe ich Lakpa Rita Sherpa, den „besten“ Sirdar am Everest besucht und mich lange mit Ihm unterhalten. Lakpa Rita ist DAS Aushängeschild von Sherpa Adventure Gear, die auch Clearskies seit Jahren ausrüsten und
eine der fixen Größen im Everest Basislager sind. Lakpa Rita selbst hat den Everest 17 mal bestiegen. Nach dem großen Eissturz im Jahr 2014, bei dem 6 seiner Sherpas ums Leben gekommen sind, hat er beschlossen, den Berg selbst nicht mehr zu besteigen, doch ist er der erfahrendste Sirdar – Basecamp Manager – der zur Zeit hier anzutreffen ist.
Lakpa Rita hat mir bei einem langen und ausführlichen Gespräch einiges an hilfreichen Infos für die kommenden Tage geben können. Morgen erwarten wir den Lama für eine Puja in unserem Lager. Bei dieser Zeremonie wird unser Lager gesegnet und natürlich auch wir selbst für den Aufstieg auf den Berg… Ohne Puja ist ein Aufstieg nicht denkbar.