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Nepal - Mt. Everest Expedition (8848 m)
im Frühjahr 2017

EBC nach Rotation 2

10.05.2017
Everest Basiscamp
Infos zu dieser CLEARSKIES Reise:

Mt. Everest Expedition (8848 m)
im Frühjahr 2017

60 Tage

Gestern Dienstag sind Markus und ich nach 5 anstrengenden Tagen und 4 wahrscheinlich noch anstrengenderen Nächten vom Berg ins Basislager zurückgekehrt. Im Zuge dieser 5 Tage sind wir 2 Mal ins Lager 3 auf ca. 7200 Meter aufgestiegen, haben dort eine Nacht verbracht, die bisher höchste unserer Expedition und 3 Nächte auf 6500 Meter, im Lager 2. Unsere Akklimatisierung läuft also bisher ganz gut ab – wir haben die vorgenommenen Ziele erreicht, das ist auf alle Fälle ein gutes Gefühl. Mit vollem Gepäck sind wir vom Basislager (5300m) aufgestiegen, diesmal aber direkt bis ins Lager 2 auf 6500 Meter. Markus hatte von Anfang an einen vollen Rucksack.

Ich selbst bin mit etwas leichterem Gepäck durch den Khumbu Eisfall bis ins Lager 1, habe unser dortiges Zelt abgebaut und mit der restlichen dort gelagerten Ausrüstung ins Lager 2 transportiert. Der Tag fing also nahezu gemütlich an, ich habe anstatt der erstmals 6 Stunden nur 4 Stunden bis ins erste Lager gebraucht, dann allerdings, mit dem schweren Rucksack, wurde ich stark
eingebremst…

Nach einer Nacht im Lager 2 sind wir zum Lager 3 auf ca. 7000 Meter aufgestiegen. Das Lager 3 liegt ziemlich genau in der Mitte der Lhotse Flanke. Man muss also bis ans Ende des Western Cwm gehen (Cwm ist ein meines Wissens
nach ein schottischer Ausspruch für Tal, der auf englisch „Cumb“ augesprochen wird), dort über die ca. 15 bis 20 Meter hohe Randspalte und dann die ungefähr 35 bis 40° steile Schnee und Eisflange aufsteigen. Hier ist ein Fixseil gespant, an dem man sich einhängen kann und mit Hilfe einer Steigklemme, entlang des Seiles aufzusteigen.

Am Abend, wenn man die vielen Hochträger und anderen Bergsteiger beobachtet, die das Lager 2 teilweise um Mitternacht, oder um 02:00 Uhr in der Früh nach oben hin verlassen, sieht man dann eine durchgehende Lichterkette, die sich durch die Flanke hinaufschlängelt. Die ganzen Hochträger, die die verschiedenen Lager (3 und 4) versorgen, starten mitten in der Nacht. Wir selbst sind an diesem Tag relativ gemütlich gegen 09:00 Uhr gestartet, als die Sonne uns erreicht hat, damit es
nicht allzu kalt ist. Mit Sonne angenehm, wohl ein paar Grad unter Null. Ohne Sonne „Eiskalt“…

Auf ca. 7000 Meter Höhe stehen dann die ersten Zelte der großen Veranstalter, auf Schneeplattformen die in die 35° steile Flanke gegraben sind. Dazwischen immer wieder steilere Eisaufschwünge, dann wieder Zelte…

Markus hat unser Zelt unter einem senkrechten Serac, Eisabbruch, am obersten Ende des Lager 3 errichtet, wohl auf 7200 Meter, eventuell ein paar Meter höher…

Auf Grund der für mich zu schweren Last – ich hatte ein Zelt im Rucksack, der gestrigen Anstrengung und der noch ungewohnten Höhe konnte ich nur das untere Lager 3 erreichen, nicht unser von Markus aufgestelltes Zelt. Ich habe meine Last dort deponiert und bin wieder in das Lager 2 abgestiegen, wo ich im dichten Schneetreiben angekommen bin. Bald war auch Markus wieder unten.

Der nächste Tag war dann ein wohlverdienter Rasttag, den wir im Zelt liegend auf 6500 Meter verbracht haben. Genügend Zeit, um auch die neue Smart-Watch von Casio zu testen.

Ausgeruht, zwar mit wenig Schlaf, aber körperlich dennoch etwas erstärkt, sind wir am Montag mit unseren Schlafsäcken und Matten ins Lager 3 aufgestiegen. Im Vorbeigehen habe ich die deponierte Last wieder aufgenommen und bis zu unserem Zelt auf ca. 7200 Meter getragen. Hier haben wir uns eingerichtet und eine – für mich wiederum sehr schlechte – Nacht verbracht. Ich habe die große Höhe gespürt, hatte Kopfweh und ein allgemeines Unwohlsein. Auf Grund dessen und auch aufgrund des Wetters haben wir dann gestern beschlossen, gleich wieder abzusteigen… Bis ins Basislager. Wir sind gestern also gegen 07:00 Uhr vom Lager 3 auf ca. 7200m über das Lager 2 und durch den Khumbu Eisfall bis ins Basislager auf 5300 Meter abgestiegen…

Interessant war gestern dann auch noch der neue Weg durch den Khumbu Eisfall! Aufgrund von Eisabbrüchen und Einstürzen mussten die Icefall-Doctors einen fast gänzlich neuen Weg durch den Khumbu Eisfall finden und bauen… der jetzige, neue Weg ist um einiges länger als es vorher der Fall war und führt von oben in Abstiegsrichtung gesehen, erst ganz bis unter die Wand der Everest Westschulter, um dann nahezu waagrecht durch den gesamten Eisbruch bis unter die Nuptse-Flanke, und dann erst wieder absteigen… Naja, so rasch wie sich der Eisbruch verändert, wird der Weg in 3-4 Tagen wohl wieder anders
verlaufen… Nun, das Fazit dieser 5 Tage am Berg: wir haben 3 Zelte am Berg, eines in unserem „vorgeschobenem Basislager“ auf 6500 Meter und zwei im Lager 3, eines davon wird dann im Lager 4 am Südsattel auf knapp 8000 Meter aufgebaut
werden. 

Wir waren zweimal auf 7000 Meter, davon eine Übernachtung auf 7200m. Wir sind beide ganz gut in Form, Markus sowieso… Da ist Energie ohne Ende vorhanden!

Ich selbst kann mich mit Markus nicht vergleichen, das wusste ich im Vorhinein, brauche aber den Vergleich mit anderen Bergsteigern nicht zu scheuen. 

Von der Höhenverträglichkeit: mal sehen, wie sich das in den nächsten Tagen entwickelt. Die Nacht auf 7200 war für mich schwierig, aber ich habe den Unterschied meiner Leistungsfähigkeit zwischen der ersten und zweiten Rotation gesehen…

Wie geht es nun weiter: erstmal ein paar Tage rasten, Nahrung in rauhen
Mengen aufnehmen, dann sehen wir weiter.

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