Nach 6 (teils langen) Tagen im Basislager werden wir morgen zu unserem letzten Aufstieg in Richtung Mt. Everest starten. Diesmal nicht zur Akklimatisierung, sondern unser Ziel ist der 88.48 Meter hohe Gipfel des Mt. Everest bzw der „Sagarmatha“, wie der Berg auf Nepalesisch heißt. Wir sind gut erholt und sogar richtig „hungrig“! 6 Tage nichts tun und den Berg beobachten, Nachrichten von anderen Teams erhalten, Nachrichten über Gipfelerfolge, heuer aber tendenziell mehr von „Misserfolgen“ bzw.
abgebrochenen Gipfelanstiegen.
Wir haben viel das herrschende Wetter beobachtet, mit den verschiedenen Prognosen, die hier im Basislager die Runde machen verglichen, den Wind am Berg und im Gipfelbereich eingeschätzt… Heuer ist es wirklich extrem schwierig, mit den meteorologischen Prognosen zu arbeiten! Teils sind die unterschiedlichen hergezogenen Modelle grundsätzlich verschieden. Teils wird viel Wind vorrausgesagt, teils wieder weniger, dann sollte es laut dem einen oder anderen Modell ein gutes Wetterfenster geben, das aber von anderen Modellen wieder nicht vorausgesagt wird… selbst erfahrene Meteorologen wie „unser“ Karl Gabl sind heuer mit ihrem Latein quasi am Ende.
Nun, wir haben vor ein paar Tagen beschloßen auszuharren und uns nicht vorzeitig ins Boxhorn jagen zu lassen. „Unser“ Gipfeltag wird voraussichtlich der 25 Mai sein, da die Modelle an diesem Tag seit Tagen konstant ein Fenster zeigen, das uns den Gipfel ermöglichen könnte. Andere Modelle wiederum zeigen für den 25. viel Wind an… schwierig schwierig.
Markus und ich haben nun beschloßen das durchzuziehen! Wenn es aufgeht haben wir Glück und eine realistische Chance, den Gipfel zu erreichen. Wenn wir Pech haben, dann beugen wir uns dem Berg und steigen ab. Schlußendlich ist der Erfolg unserer Expedition, das gesunde und heile Heimkommen zu unseren Familien, die wir nach jetzt ziemlich genau 7 Wochen schon ziemlich vermissen! Mit dem Gipfel im Gepäck schmeckt das Bier in Kathmandu natürlich nochmals besser, aber wir werden es uns jedenfalls schmecken lassen!
Unser zeitlicher Plan: morgen Aufstieg durch den Khumbu Eisfall ins Lager 2 auf 6500 Meter.
Am 23.05. Aufstieg durch die Lhotse Flanke in unser hohes Lager 3 auf 7200 oder 7300 Meter.
Am 24.05. dann Neuland: wir steigen über das gelbe Band und über den Genfer Sporn bis in den Südsattel auf knapp 8000 Meter. Dort werden wir eine sehr kurze Nacht in unserem Zelt verbringen und am 25.05. so gegen 01:00 oder 02:00 Uhr in Richtung Gipfel starten, den ich gerne so gegen 10:00 oder 11:00 Uhr hiesiger Zeit erreichen möchte.
Dann am gleichen Tag Abstieg so weit runter wie es geht, also mindestens auf das Lager 3, wenn es geht bis ins Lager 2…
Am 26.05. dann unser letzter Abstieg bis ins Basislager. Wir werden die verschiedenen Hochlager im Zuge des Abstieges abbauen und mitnehmen. Das wird zwar eine sehr große körperliche Anstrengung, aber die Vorstellung nochmals aufzusteigen, um die Zelte abzubauen fühlt sich nicht gut an. Ich werde im Zuge dieses Gipfelganges sowohl meinen Spot Messenger
einschalten – also kann man meinen Aufstieg quasi Live mitverfolgen – aber auch tagtäglich per Sat-Telefon mit Astrid Kontakt haben und somit wird es auch hier immer wieder Updates geben…
Zuletzt möchte ich mich für die vielen Glüchwünsche und auch Geburstagswünsche bedanken, die mich aus Österreich, Frankreich, Deutschland aber auch der Schweiz bzw. sogar dem fernen Mali(!) erreicht haben, bedanken. Es macht Spaß zu wissen, dass Ihr unsere Expedition mitverfolgt und das spornt natürlich nochmals speziell an!
Viele Grüße aus dem EBC und haltet uns weiterhin die Daumen! Das werden wir brauchen, so oder so, heuer mit dem herrschenden Wetter brauchen wir das doppelt!!
Ein „Festessen“ für Hannes zum Geburtstag
